In den Nachkriegsjahren ab 1919 spielte die Alzenauer Jugend mit einer meist selbstgebastelten Kugel. Fußball war zunächst sehr verpönt und wurde auch in der Schule nicht gerne gesehen. Erst als ein Kaplan Wiegand nach Alzenau kam und mit den Kindern Fußball spielte, wurde diese Sportart langsam "hoffähig"
Auch die Turnverein, die diesem Sport zunächst sehr distanziert begegneten und ihre Jugendlichen ausnahmslos dem Turnen zuführten, mussten sich den Wünschen der Jugendlichen beugen und diese Sportart in ihren Spielbetrieb mit aufnehmen.
Deshalb suchte die Turngemeinde im Jahre 1919 einen geeigneten Platz, den man mit Bretter einzäunen konnte. Zunächst nahm man ein Gelände östlich der protestantischen Kirche in Augenschein. Dieses Ansinnen wurde aber von der Gemeinde abgelehnt. Als der Großgrundbesitzer Weigang vom Schloss Wasserlos zwei Hektar Land an der Gunkelsrainstraße neben dem Anwesen Fritz Kress leihweise zur Verfügung stellte, war der erste Sportplatz in Alzenau vorhanden.
Man wusste, dass der Platz von Herrn Weigang wegen der geplanten Bebauung bald wieder abgegeben werden musste. Dies geschah auch durch die Kündigung zum 01.04.2023. Man bat die Gemeinde um Überlassung eines geeigneten Geländes. Schon im Jahr 1921 war Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen worden. Sonntags nach den Gottesdienst wurden desöfteren mit dem Gemeinderat geeignete Areale besichtigt. Schließlich wollte man dem Verein im Jahre 1922 ein Terrain am Steinbruch zwischen Alzenau und Kahl zuteilen. Dieses erschien jedoch der Vereinsführung ungeeignet. Nach langwierigen Verhandlungen konnte endlich ein geeignetes Spielfeld gegenüber des Hauckwaldes gefunden werden. Den Sportplatzbau hatte aber der Verein zu übernehmen. 22 Milliarden Mark wurden im November 1923 den Mitgliedern des Turn- u. Sportvereins abverlangt. Es herrschte rasend Inflation. Inzwischen wurde auch der FC Bayern Alzenau gegründet, der seinen Spielbetrieb ebenfalls am Hauckwald-Sportplatz aufnahm.
"Der erste richtige Ball"
Ottmar und sein Bruder Rudolf Ludorf waren große Förderer des Fußballsports zu damaligen Zeit in Alzenau. Im April 1920 kauften sie den ersten richtigen "Fußball" in Frankfurt. Durch die Gründung des FC Bayern Alzenau wurde beim TSV ab 1924 nur noch Faustball als Rasensportart gespielt.
Ab 1929 konnte der Spielbetrieb des FC Bayern Alzenau auf dem vom Vereinswirt Max Trageser ("Max") zur Verfügung gestellten Gelände zwischen Alzenau und Wasserlos bis Kriegsende ausgetragen werden. Nach dem Krieg folgte dann der "Sandkaute-Sportplatz" im heutigen Taunusring. Auch in der Nachbarschaft der ehemaligen Bäckerei "Kölsch" befand sich einmal für kurze Zeit ein Sportplatz, der sogenannte "Rote Sportplatz".