FC Bayern Alzenau

27.03.1920 Gründungstag unseres Vereins, Rückblick von Toni Ritter

Der Tag heute vor hundert Jahren zählt als der Gründungstag unseres Vereins. Durch die aktuelle weltweite und dadurch auch lokale Coronakrise können wir uns Jubiläum nicht wie gewünscht feiern. Das große Jubiläumsspiel morgen gegen Saarbrücken mit anschließender Geburtstagsfeier musste leider abgesagt werden. Insgeheim hoffen wir natürlich, dass wir im Herbst zumindest unseren Festakt mit Ehrungen durchführen können.

Unser Stadionsprecher Toni Ritter hat für Euch die letzten 100 Jahre FC Bayern Alzenau zusammengefasst. Viel Spaß beim Stöbern in unserer Zeitgeschichte:

Seinen Schülern vermittelte Kaplan Reinhold Wiegand nicht nur die Lehre vom Christentum, sondern spielte mit ihnen zur Ertüchtigung von Körper und Geist in den Nachmittagsstunden einfach nur Fußball. Das Spielgerät stiftete er ebenfalls für seine Buben. Ein nobles Geschenk damals, kostbarer als ein Juwel.       

Um diesem populären Treiben gerecht zu werden, gründete der hiesige Turn- und Sportverein TSV Alzenau die Unter-Abteilung Fußball!

Anno 1920 – am 27. März – wurde so der FC Bayern Alzenau geboren, welcher sich bereits kurze Zeit später als eigenständiger Verein bis in die heutige Zeit weiter entwickelte und als Krönung im Jahr 2020, einhundert Jahre jung, seinen Jubiläums-Geburtstag feiern darf.

Die Anfänge – in der damaligen Epoche ausgesprochen fortschrittlich – wirken heutzutage im 21. Jahrhundert äußerst bescheiden, mit einem hohen Maß an Nostalgie. Von der ersten Stunde an bildeten die Brüder Otmar und Rudolf Ludorf die tragenden Säulen des Vereins, unterstützt von Schriftführer Karl Kerber. den Ballwarten Otto Kreß und Rudolf Niedenthal, dem Platzwart Bernhard Schäfer, sowie Fritz Neumann. Es war kein Aprilscherz, als fünf Tage nach der Gründung Otmar Ludorf am 1. April 1920 mit der ersten käuflich erworbenen Echtleder-Fußball-Kugel aus Frankfurt am Main zurück kehrte.

Wenige Wochen danach fand das erste offizielle Fußballspiel in Alzenau statt. Der FC Bayern empfing auf dem Turnerplatz Gunkelsrainstraße – Ecke Hauckwaldstraße den ebenfalls 1920 gegründeten, sechs Kilometer entfernt gelegenen SV Albstadt. Das Ergebnis von 9:0 für die Hausherren ging als „Bombensieg“ in die Geschichte des FC Bayern ein.

Wie bei nahezu jedem Fußballverein, existierte auch für den FC Bayern ein Vereinslokal. Das alt eingesessene Gasthaus „Zur Brezel“ - am Knotenpunkt Wasserloser Straße/Kaiser Ruprecht-Straße befindlich, war sieben Jahrzehnte Dreh- und Angelpunkt im Vereinsleben außerhalb des Fußballplatzes. Im Vereins-Gastwirt, dem Metzgermeister Max Trageser, besaß man einen großen Förderer. Als „Brezel-Max“ war dieser der gesamten Bevölkerung bestens bekannt. Wollte man ein herzhaftes, gut bürgerliches unterfränkisches Essen genießen, dann ging man einfach zum „Max“.

Für die Saison 1928/1929 wurde der „Rote Sportplatz“ westlich des Sandweges Austragungsort der Heim-Partien. Dessen verfluchten Schürfwunden-Schotterbelags-Charakter hassten einheimische Spieler und Gegner gleichermaßen. Wesentlich angenehmer für Haut und Knochen wurde es ab der Spielrunde 1929/1930 auf dem „Max-Platz“ rechts der Straße nach Wasserlos. Nicht nur die bajuwarische Landeshauptstadt München besaß ihren „Max-Platz“ - der in Alzenau gehörte dem bereits genannten Vereinswirt Max Trageser. Umgeben von zahlreichen Kirschbäumen und Streuobstwiesen stellte dieser Sportplatz ein besonders naturnahes Objekt dar.

In den dreißiger Jahren spielten die „Weiß-Blauen“ durchwegs in der damaligen A-Klasse, meist in den vorderen Tabellenrängen. Die Schüler- und Jugendmannschaften wurden in dieser Zeit ebenfalls vorbildlich betreut, was erstklassigen Nachwuchs für die Aktiven bedeutete.

Der Zweite Weltkrieg mit seinen schlimmen Folgen zwang auch den FC Bayern, seine Vereinstätigkeit bis Kriegsende einzustellen. Fast eine gesamte Mannschaft ruht in fremder Erde, allesamt strebsame Burschen, die ihre Heimat nie wieder sahen.

In den Nachkriegsjahren mit nimmermüden Aufbauarbeiten dachte man erfreulicherweise auch bald wieder ans Fußballspielen. Im Jahr 1947 erreichte der FC Bayern Alzenau auf Anhieb die Meisterschaft in der B-Klasse Aschaffenburg und spielte bis 1953 in der gleichen Liga weiter, denn es gab keine andere. Insgesamt fünf „Bayern-Mannschaften“ waren derzeit aktiv: die “Erste“ und „Zweite“, sowie drei Jugend- und Schüler-Teams. Der damalige Fußballplatz: die „Sandkaute“, ein Begriff aus dem heimischen Sprachgebrauch anstelle des hochdeutschen Wortes Sandgrube. Das riesige Sandvorkommen und dessen Ausbeutung ließ es zu, dass auf einem bereits abgebauten Areal für einige Jahre ein provisorischer Fußball- und Handballplatz entstand.

1951 dann der erste große Meilenstein in unserer Geschichte. Der traditionsreiche Sportplatz „Rother Strauch“ entstand. Der Platz wurde von Soldaten der US-Armee (Hanau-Wolfgang) mit schwerem Gerät geschoben. Organisator war August Ritter.

1952 erhielt Alzenau die Stadt-Erhebungsrechte verliehen. Anlässlich dieses Ereignisses wurde auch die Sportplatzeinweihung gefeiert. Mit einem Spiel gegen den Deutschen Meister Spielvereinigung Fürth mit den Nationalspielern Herbert Erhardt und Karl Mai schaffte man einen würdigen Rahmen. In unserer Auswahl-Mannschaft spielten vom FC-Bayern Alzenau: Walfried Fischer und Ingbert Trageser. Die meisten Auswahlspieler stellte Viktoria Kahl. Umgezogen und geduscht wurde in der Volksschule. Mit Musik und der Schülermannschaft (in neuen Trikots) wurden die Spieler zum Sportplatz begleitet. Ergebnis: 4:1 für Spvgg Fürth. Walfried Fischer wechselte dann zu „Eintracht Frankfurt“ und kurze Zeit später zu „Hanau 93“, das in der zweithöchsten Klasse spielte. 1958 kam der „Wallat“, wie er von allen gerufen wurde, wieder nach Alzenau.

1957 die erste große sportliche Enttäuschung. Unsere 1. Mannschaft stand auf dem 1. Platz, Hörstein auf dem zweiten und Leider auf dem 3. Tabellenplatz. Uns hätte auf dem „Kickers-Platz“ in Aschaffenburg ein Unentschieden genügt um Meister zu werden. Durch eine 0:1 Niederlage, auch Hörstein verlor, stieg Leider aus der A-Klasse auf. In Alzenau war schon der Spielmannszug in weißer Kleidung zum Empfang der Meistermannschaft angetreten und musste wieder unverrichteter Dinge heimlich abziehen. Im Vereinslokal hatte der Vereinswirt „Max“ 15 Fässer Bier bereitgestellt und musste sie wieder an die Alzenauer „Steins-Brauerei“ zurückgeben.

Richtig Profihaft in Sachen Spielstätte wurde es ebenfalls ab dem Jahr 1960. Mit großzügiger Unterstützung durch Stadt und Sportverband, in erster Linie aber in vorbildlicher Eigenleistung vieler Vereinsmitglieder, entstand zwischen Schulzentrum und Unterwald das FC Bayern-Domizil „Rother Strauch“. Provisorisch wurde dieses Gelände als Fußballplatz, wie schon erwähnt, bereits ab dem Jahr 1951 genutzt. Des Öfteren in Wechsel mit dem angrenzenden Ausweichplatz längs zur Mozartstraße. Rasenplatz, 400-Meter Aschenbahn, Sitzgelegenheiten für die Zuschauer und ein Vereinsheim längs zur Martin-Luther-Straße bildeten die besonderen Merkmale der neuen Anlage. Als Initiator und Motor bei der Erstellung dieser landkreisweit einmaligen Anlage fungierte der seit 1955 im Amt befindliche erste Vorsitzende August Ritter. Das Vereinsheim – tribünenartig in Hanglage erstellt und später auf doppelte Größe erweitert, trug im Volksmund von Beginn an den schlichten, aber einprägsamen Namen „Häuschen“.

Zu einem Höhepunkt wurde 1970 das 50-jährige Vereins-Bestehen, gefeiert in einer Festwoche vom bis 21. Juni. Als absoluter Leckerbissen fand ein Fußball-Werbespiel zwischen dem FC Bayern Alzenau (verstärkt durch Auswahlspieler des Kreises) und dem Regionalliga-Team (vergleichbar mit heutiger zweiter Bundesliga) des 1. FC Saarbrücken statt. Den 1500 Zuschauern wurde Fußballkunst bester Güte mit insgesamt sieben Toren geboten, wobei der Gast aus dem Saarland nur deshalb knapp mit 4:3 siegte, weil Bayern Keeper Manfred Hofmann mit einem Dutzend Glanzparaden die Saarbrücker Stürmer fast zur Verzweiflung brachte.

Nach 15 Jahren erstklassiger Vorstandsarbeit trat August Ritter, der sich in vorbildlicher Weise seinem Verein verdient gemacht hatte, von seinem Amt zurück und legte die Geschicke in die Arme seines Nachfolgers Fritz Burtchen junior. Vorstand „Fritz Burtchen“ gab innerhalb der Generalversammlung im Saal beim „Max“ Noten für die Vorstandschaft. Ehrenvorstand „August Ritter“ bekam eine „5“. Ein Riesentumult war die Folge.

1972 durften zum ersten Mal die Spieler ausgewechselt werden. Fritz Burtchen präsentierte einen neuen Trainer aus Obernau (Name unbekannt), den noch niemand gesehen hatte. Das Verbandsspiel (A-Klasse) war in Hörstein auf dem alten Platz nach Hohl. Kurz nach dem Dieter Trageser ein Tor geschossen hatte, wurde er vor der gesamten Verwandtschaft seiner Frau, ausgewechselt. Nach der kommenden Spielersitzung im Clubheim und einer verbalen Auseinandersetzung wurde der Trainer nie mehr gesehen. Dieter Trageser verkraftete diese Auswechselung nicht und spielte anschließend für den TV-Wasserlos. Blieb aber Mitglied in der Vorstandschaft des FC-Bayern Alzenau.

1974 wurde Bruno Trageser zum neuen Vorsitzenden des FC Bayern Alzenau gewählt und lenkte fortan lange Jahre die Geschicke des Vereins. Im Jahr 1978 fuhr der FC Bayern nach einer langen Durststrecke mal wieder eine Meisterschaft ein. Und dies sehr erfolgreich mit 13 Punkten Vorsprung. In Sachen Stadion-Ansagen fungierte der Verein jetzt ausgesprochen fortschrittlich. Mit Ferdi Seitz besaß man in seinen eigenen Reihen einen fachkundigen und stimmgewaltigen Sprecher, der sein Amt über 30 Jahre lang ausübte. Aus einem Vereinsheim-Fenster heraus über einen unter dem Dach montierten „Megaphon-Lautsprecher“ erfolgte die Übertragung Richtung Zuschauer und Spielfeld. Spielstände wurden unmittelbar per Wählscheiben-Telefon an die Medien weiter geleitet.

In der folgenden Saison 1978/1979 dominierte man die A-Klasse nach Belieben, sicherte sich diesmal den Titel mit 14 Punkten bstand und wurde nebenbei Stadtmeister. Zu verdanken hatte der FC Bayern diesen Aufschwung in erster Linie seinem Spielertrainer Stefan Dahlem (vorher Viktoria Aschaffenburg und 30-maliger Hessen-Auswahlspieler), dessen unermüdliche Aufbau-Arbeit ihre lohnenden Früchte trug. Von 1974 bis 1982 fungierte Stefan Dahlem acht Jahre lang als Coach der Alzenauer, die zweitlängste Trainer-Laufzeit in „100 Jahren FC Bayern“.

Mittlerweile in der Bezirksliga West beheimatet und als Aufsteiger mit dem sechsten Platz im Abschluss des ersten Jahres begeisterte Bayern Alzenau seine Anhänger mit augenfälligem Offensiv-Fußball. Dieser Werdegang fand in der Saison 1982/1983 seinen Höhepunkt.

Am 12. Juni 1983, dem letzten Spieltag der Bezirksliga Unterfranken West, feierte man mit einem 4:1 Sieg in Sailauf vor 1.200 Zuschauern die Meisterschaft und stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga Bayern Nord, der vierthöchsten deutschen Spielklasse, auf.

Stadtpfarrer Karl-Heinz Buhleier ließ zum Empfang der Mannschaft die Kirchenglocken läuten. 800 Fans und der damalige Bürgermeister Friedel Ritter empfingen die Mannschaft vor dem Rathaus. Angeführt von der  Kolping-Kapelle zog man vom Rathaus zum Sportplatz und feierte bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages.

So folgten ab der Runde 1983/1984 lukrative Spielpaarungen mit namhaften Gegnern wie Kickers Würzburg, Schweinfurt 05, Bayern Hof und stets auch im Untermain-Derby dem SV Erlenbach.

Radio-Reportage im Bayerischen Rundfunk. Alzenaus erster Landesliga-Auswärts-Auftritt fand in Hirschaid bei Bamberg statt. Fußball-Reporter-Legende Günter Koch übertrug die Begegnung für die Hörer des Bayerischen Rundfunks in seiner gewohnt begeisternden Art: „...beim FC Bayern Alzenau jetzt eingewechselt der Stürmer Roland, genannt „Rollo“ Peter, ein Mann mit Bürstenhaarschnitt und der Figur eines Zehnkämpfers ...“. So wuchs der kleine FC Bayern ganz enorm in seinem Bekanntheitsgrad. Im Übrigen siegte man am Ende verdient mit 3:2 Toren dank Bernhard Lippert (später Trainer Eintracht Frankfurt und Nationalmannschaft Aserbaidschan), dem Held des Tages, der alle drei Treffer für Alzenau erzielte.

Angespornt durch den Auswärtssieg ging der FC Bayern voll motiviert in die Heimpartie gegen den Meisterschaftsfavoriten FC Schweinfurt 05. Ein gerechtes Unentschieden vor 2100 Zuschauern gegen die „Schnüdel“ feierte das Team wie einen Sieg, wobei der bereits zitierte „Zehnkämpfer“ Rollo Peter in der 68. Minute den 2:2 Endstand erzielte. Die Stimmung im Bayern-Lager gestaltete sich prächtig mit enormem Zuspruch am „Rothen Strauch“. Ein stolzer Schnitt von 1400 Besuchern pro Heimspiel sorgte für eine perfekte Bilanz zum Jahresausklang.

So entwickelte man sich in den folgenden neun Jahre zu einer festen Größe in der Landesliga Bayern Nord.

Im Juli 1990 wurde das Städtisches Stadion am Prischoß eingeweiht. Die in allen Bereichen aufstrebende Stadt Alzenau konnte nach ausgereifter Planung am 29. Juli ihr neues „Städtische Stadion am Prischoß“ einweihen. Eine wunderschöne Sportanlage mit Leichtathletik-Stadion, dessen überdachte Haupttribüne auch heute noch ein besonderes Merkmal darstellt. Zudem einem zweiten Rasen-Fußballfeld (der heutigen Main-Echo-Arena), mit Kunstrasen-Trainingsplatz, geräumigem Kabinentrakt und mittendrin einem Sprecher-Turm mit 360 Grad Rundum-Panorama.

Bundesligist Eintracht Frankfurt erschien mit seinem kompletten Kader zum Einweihungs-Fußballspiel gegen den Landesligisten FC Bayern Alzenau. 3000 Zuschauern waren angetan von tollen Ball-Kombinationen der Eintracht, die am Ende mit 8:0 gewann. Der frisch gebackene Weltmeister Andi Möller brillierte mit drei Toren, Trainer Jörg Berger zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams und lobte die nie aufsteckenden Alzenauer als sehr guten Trainingspartner.

Im Mai 1992 kam der Tag, an dem der FC Bayern Alzenau sein letztes Pflichtspiel im Bayerischen Fußballverband absolvierte, den bald danach wechselte man hinüber ins hessische Fußball-Geschehen. Das abschließende Heimspiel am „Rothen Strauch“ gewannen wir mit 1:0 gegen den Tabellenzweiten Würzburger Kickers.

Mit Beginn der Saison 1992/1993 gehörten wir sportlich zum Hessischen Fußballverband. Das erste Spiel auf hessischem Boden brachte ein 2:2 beim Meisterschafts-Favoriten SV Mörlenbach.

Vorsitzender Bruno Trageser sagte nach 18 Jahren leise Servus.

Zeitnah mit dem Wechsel ins Hessenland gab auch Vereinsvorstand Bruno Trageser sein Amt ab. Seit dem Jahr 1974 lenkte und führte er als erster Vorsitzender die Geschicke des FC Bayern Alzenau. Dies war mit insgesamt 18 Jahren voller „Power-Arbeit“ und Präsentation die längste Amtszeit, die je ein Bayern-Vorstand bis hin zum 100-jährigen Vereins-Geburtstag im Jahr 2020 absolvierte.  Die Mitglieder des FC Bayern hatten ihrem Bruno Trageser viel zu verdanken in seiner beispielhaften und überragenden Ehrenamts-Zeit.

Festlich wurde es für die Bayern-Fans in der Rückrunde mit dem Nachbarschafts-Duell gegen den SV Bernbach vor 1800 Zuschauern – und einem hoch verdienten Heimsieg. Das Finale der ersten Bayern-Saison im Hessenland fand bei der Spielvereinigung Langenselbold statt. Ein 7:4 Tor-Festival zu Gunsten der Alzenauer, verbunden mit dem siebten Platz in der Abschluss-Tabelle.

Am 27.März 1995 feierte der Verein sein 75-jähriges Jubiläum

Die Woche der gebührenden Feierlichkeiten stieg vom 24. bis 30. Juli. Ganz Alzenau war auf den Beinen. Nach dem Festgottesdienst in der eindrucksvollen Barockkirche St. Justinus ging es unter der sportlichen Marschmusik der Feuerwehr-Kapelle Richtung Stadion. Den fußballerischen Höhepunkt bildete das Jubiläumsspiel FC Bayern Alzenau gegen den 1. FC Nürnberg. Zehn Tore durften die Zuschauer genießen, neun davon bei mittlerer Resonanz für die „Clubberer“ aus der Franken-Metropole – den Ehrentreffer für die „Kleinen Bayern“ dagegen unter ohrenbetäubendem Jubel.

Auch in der Landesliga Hessen Süd wurde der FC Bayern schnell zu einer festen Größe, bis eine schwache Rückrunde in der Saison 1996/1997 den Abstieg in die Bezirksoberliga bedeutete. Aus dieser wollte man schnell wieder aufsteigen, doch am Ende der Saison stand der Abstieg in die Bezirksliga Gelnhausen.

Im Juni 1999 feierte man die Meisterschaft und stieg wieder in die Bezirksoberliga Frankfurt Ost auf. Als Aufsteiger spielte man eine souveräne Rolle in der Bezirksoberliga, befand sich meist unter den ersten fünf der Tabelle und wurden am Ende Vizemeister.

Am Ende der Saison 2001/2002 schaffte man als Meister der Bezirksliga Frankfurt Ost die Rückkehr in die Verbandsliga, in der man schnell wieder eine Führungsrolle übernahm.

Die Saison 2003/2004 sollte das Jahr der Nordbayern in Südhessen werden, denn neben Bayern Alzenau nahm auch Viktoria Aschaffenburg am Wettbewerb teil. So kam es am 13. August zum Derby-Hammer am „Rothen Strauch“, als der FC Bayern die Viktoria mit 5:1 nach Hause schickte. Beide Teams behielten im weiteren Runden-Verlauf meist die Oberhand. Urplötzlich stand Aschaffenburg an der Tabellenspitze, Alzenau auf Platz zwei. Leider ging dem FC Bayern am Ende ein wenig die Puste aus, in Aschaffenburg setzte es zum Saison-Finale eine 0:1 Niederlage und es blieb nur der undankbare vierte Platz.

Mit Saisonbeginn 2004/2005 konnte vor dem ersten Heimspiel „Dauerbrenner“ Harald Huth eine ganz außergewöhnliche Ehrung entgegen nehmen: 600 Spiele als Aktiver für seine „Bayern“! Das ist selbst im Jubiläumsjahr 2020 zum 100. Geburtstag des Vereines ein absoluter Rekord, der zugrunde heutiger Abläufe wohl nie mehr erreicht wird.

Riesenfreude und strahlende Gesichter erlebten Spieler, Trainer und Fans in der gesamten Spielrunde 2004/2005, wurden am Ende mit der Landesliga-Meisterschaft belohnt und stiegen in die Oberliga Hessen (später umbenannt in Hessenliga) auf. Beim letzten Spiel am 15. Juni in Würges bei Bad Camberg reichte ein Unentschieden zum Titelgewinn. Dieser wurde ausgelassen gefeiert und zum zweiten Mal in der Bayern-Vereinsgeschichte läuteten die Glocken der Alzenauer Pfarrkirche, diesmal zehn Minuten lang. Die Feuerwehr leuchtete gegen Mitternacht den Platz vor dem Rathaus aus und die Stadtverwaltung organisierte in Windeseile einen Empfang für die „Helden vom grünen Rasen“.

2200 Zuschauer fanden sich am 6. August 2005 zum Start in die erste Hessenliga-Saison der Bayern im Leichtathletik-Stadion ein. Das Derby gegen die Viktoria aus Aschaffenburg stand als Auftakt-Spiel an. Alzenau schlug erbarmungslos zu, siegte mit 4:2 – ein Auftakt nach Maß. Alzenau verkaufte sich gut in der Liga, setzte immer wieder Ausrufezeichen, besiegte auch den Ex-Zweitligisten KSV Baunatal und durfte als Debütant am Saisonende mit Platz fünf sehr zufrieden sein.

Am Ende der Saison 2008/2009 erreichte der FC Bayern Alzenau die Vize-Meisterschaft in der Oberliga Hessen. Meister SC Waldgirmes verzichtete auf den Aufstieg. Somit nutzte der FC Bayern als Zweiter die Gelegenheit zum erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Süd.

Das letzte Jahrzehnt dürfte den meisten Mitgliedern, Fans und Gönnern noch in guter Erinnerung sein.

Das erste Heimspiel in der Regionalliga Süd im August 2009 gegen Sonnenhof Großaspach endete vor 1000 Zuschauern 1:1 unentschieden (Torschütze zum 1:0 Mannschaftskapitän Sebastian Popp).

Eine Woche später bei der U 23 des Karlsruher SC mit einem 1:0 aus Bayern-Sicht der erste Auswärtssieg in der Regionalliga (Torschütze diesmal Benny Goedecke). Für Stimmung auf der überdachten Haupttribüne des Leichtathletik-Stadions sorgte bei jedem Heimspiel FC Bayern-Edelfan Klaus Kihn: auf dem Jagdhorn blies dieser voluminös einen allen Zuschauern ins Ohr gehenden Angriffs-Solo, der mit dem lautstarken Schlachtruf „Attacke“ endete. Im gleichen Zeitraum gründete sich der integrative Fanclub „FC Bavaria“ mit der weiß-blauen bayerischen Raute als Emblem. Innerhalb weniger Wochen zählte der Club über 100 Mitglieder, die den FC Bayern bei allen Spielen stimmgewaltig unterstützen.

Trotz aller Unterstützung kämpfte man gegen den Abstieg. Doch trotz eines 1:0 Heimsieg gegen den SV Darmstadt 98 gelang es nicht, sich in der Regionalliga Süd zu halten. Es erfolgte der Abstieg in die neu benannte Hessenliga.

In der Saison 2010/2011erfolgte der Neustart des FC Bayern in der Hessenliga mit Tabellenführung vom ersten Spieltag an. Auch eine neue Stadionstimme herrschte fortan im Alzenauer Stadion. Die Ära von Toni Ritter, bekannt als Toni vom Turm, begann. Mit einem Digital-Aufnahmegerät nahm seine Frau Evi Ritter live von der Tribüne Klaus Kihn´s Jagdhorn-Attacke für spätere Einspielungen auf. Die „Attacke“ wird seitdem nach erzielten Toren des FC Bayern Alzenau zusammen mit dem beliebten „Jabba Jabba Duuh“ und dem fetzigen „Con Con“ aus Jaques Offenbachs „Orpheus aus der Unterwelt“ als Torjubel-Melodie abgespielt.

Im Mai 2011 wurde die Hessenliga-Meisterschaft gefeiert, neben dem Aufstieg 1982 in die Landesliga Nord der größte Erfolg des Vereines in seinem bisher 90-jährigen Bestehen, verbunden mit dem Wiederaufstieg in die Regionalliga Süd.

Gleichzeitig krönte sich das Trainer-Duo Klaus Reusing und Stefan Lutz mit diesem Gewinn seine über zehn Jahre lange hervorragende Tätigkeit beim FC Bayern, in der sie den Verein von der Kreisklasse bis in die Regionalliga führten.

Marco Roth wurde neuer Trainer beim FC Bayern Alzenau.

Am 11. September 2011 fand erstmals eine Regionalliga-Partie FC Bayern gegen FC Bayern statt. Im Grünwalder Stadion in München empfing die 2. Mannschaft des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München den FC Bayern Alzenau. Die Begegnung vor 500 Zuschauern, darunter die Nationalspieler Thomas Müller (Deutschland) und David Alaba (Österreich), sowie Trainer-Ikone Hermann Gerland endete torlos, da Alzenaus Torhüter Gonzales Garcia einen Sahnetag in Sachen Glanzparaden erwischte.

Mit der Überschrift „Der letzte Fallrückzieher am Rothen Strauch“ endete im Oktober 2011 nach genau 60 Jahren die Epoche „Fußballplatz Rother Stauch“ inklusive dem Vereinsheim. Der FC Bayern bestritt seine Heimspiele schon lange auf den Plätzen des Städtischen Stadions, die alt ehrwürdige Aschenbahn glich mittlerweile einem Unkraut-Oval und das in die Jahre gekommene „Häuschen“ befand sich in sehr renovierungsbedürftigem Zustand. Außerdem lag seit einiger Zeit durch die Stadt Alzenau der Beschluss vor, das Gelände in ein attraktives Wohngebiet umzuwandeln. So kam es bei herbstlichem Kaiserwetter zum letzten sportlichen Auftritt auf dem grünen Rasen der nunmehr ausgedienten Anlage. Noch einmal organisierte der Fanclub IFC Bavaria das beliebte Orts-Fußballturnier der Hobby-Mannschaften und die Legenden des FC Bayern Alzenau (allesamt ehemals aktive Spieler, die sich als ausgesprochene Stützen des Vereines verdient machten) lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch in der Begegnung Weiß gegen Blau. Dass in dieser Partie Stürmer Alfons Bergmann per sehenswertem Fallrückzieher ins Netz traf, galt als krönender Abschluss der Ära „Rother Strauch“.

Und trotzdem: der Mythos „Rother Strauch“ lebte weiter bis in die jetzige Zeit – und wird wohl auch zukünftig bestehen! Kein Wunder, sind doch die Seitenlinien des alten Fußballplatzes und der neuen „Main-Echo-Arena“ kaum mehr als dreißig Meter voneinander entfernt. Gleichzeitig mit dem Abschied vom alten Vereinsheim „Häuschen“ reiften die Pläne für ein neues Clubheim.

Im Rückspiel gegen die Amateure des FC Bayern München im Städtischen Stadion in Alzenau, das mit 2000 Zuschauern Rekord-Besuch in all seinen Regionalliga-Heimspielen erlebte. 1:1 unentschieden endete die Partie, das 1:0 Führungstor für Bayern Alzenau erzielte Dirk Berresheim in der ersten Halbzeit.

Am Ende der Saison reichte es für Alzenau erneut nur zu Platz 18. Durch Neu-Strukturierungen im Regionalliga-Bereich gab es keine Absteiger. Alzenau wurde aufgrund seiner geographischen Lage der neuen Regionalliga Südwest angegliedert. 

Eine Reihe namhafter Traditionsvereine gehörte der Regionalliga Südwest an, darunter der SV Waldhof Mannheim. Bayern Alzenau gewann sein Heimspiel gegen die „Waldhöfer“ hoch verdient mit 2:0. Trotz beachtlicher Leistungen und Erfolgen, wie 3:1 zu Hause gegen TUS Koblenz oder 1:0 bei der U 23 der Frankfurter Eintracht und jeweils 1:1 bei Hessen Kassel und dem Meister 1899 Hoffenheim reichte es gegen die „Vollprofis“ der Kontrahenten erneut nicht zum Klassenerhalt.

Ab der Saison 2013/2014 etablierte sich der FC Bayern Alzenau in der Hessenliga, spielte eine gute Rolle im Bereich der höchsten Amateur-Fußballklasse und leistete vor allem im Jugendbereich mit insgesamt 13 Teams hervorragende Nachwuchs-Arbeit.

Im September 2013 wurde unser neues Clubheim eingeweiht und gleichzeitig auf den Nebenplatz des Städtischen Stadion umgezogen. Der FC Bayern Alzenau hatte wieder eine sehr attraktive Heimat mit einer echten Fußballatmosphäre.

Jochen Seitz, Ex-Bundesligaprofi und seit dem Jahr 2011 Spieler beim FC Bayern Alzenau, übernahm nach der Winterpause 2014 das Traineramt. Mit neuem Schwung bestritt das Team die Rest-Saison und belegte am Ende einen sicheren 14. Tabellenplatz.

Start in die Hessenliga-Saison mit mehreren Talenten der letztjährigen U-19. Zielstrebig, frisch und ehrgeizig präsentierte sich der FC Bayern im gesamten Verlauf. Nach dem letzten Spieltag der Meisterschaftsrunde belegte der FC Bayern einen starken Platz 4 in der Tabelle.

Am 12. Mai 2015 trug der FC Bayern Alzenau ein Benefiz-Freundschaftsspiel gegen die Bundesliga-Mannschaft von Eintracht Frankfurt aus. 2000 Zuschauer fanden sich bei herrlichem Frühsommer-Wetter im Alzenauer Fußballstadion ein und sahen einen FC Bayern, der ein überragendes Spiel ablieferte und den Profis aus der Main-Metropole überraschend Paroli bot. Sensationell der Spielausgang: nach Toren von Elias Niesigk in der ersten Halbzeit und Niklas Kallina nach der Pause siegte Bayern Alzenau mit 2:0 !!!

Die Hessenliga-Saison 2015/2016 wurde zum Kraftakt für den FC Bayern Alzenau. Nur mühsam kam das Team in die Gänge und befand sich in der Vorrunde meist im hinteren Tabellenbereich. Nach mehreren Energieleistungen am Ende der Spielrunde fuhr die Mannschaft die nötigen Pluspunkte ein, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Der rettende 15. Platz wurde erreicht.

Trainer Jochen Seitz, der sowohl als Spieler in der Regionalliga und als Spieler-Trainer in der Hessenliga sich beim FC Bayern sehr große Verdienste erwarb, nahm auf eigenen Wunsch eine Auszeit und wurde vom Verein gebührend verabschiedet.

Neuer Trainer in Alzenau wurde Angelo Barletta. Mit neu formierter Mannschaft startete der FC Bayern schwungvoll in die Saison 2016/2017 und sprach ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mit. Den späteren Meister Stadtallendorf besiegte man beispielsweise beide Male mit 4:1. Am Ende stand ein guter Platz 4 zu Buche. Bayern-Top-Stürmer Salvatore Bari erzielte die meisten Tore aller Hessenliga-Mannschaften und wurde somit für 31 Saison-Treffer als Hessenliga-Torschützenkönig geehrt.

In der Saison 2017/2018 spielte Alzenau ausgesprochen gut und dominant, gewann viele Begegnungen und stand zusammen mit Dreieich und Lehnerz an der Tabellenspitze. Die Auswärtsspiele in Dreieich (1:1) und Lehnerz (2:2) boten Hessenliga-Fußball von höchster Qualität mit viel Spannung. In einem Herzschlag-Finale wurde der FC Bayern Vizemeister, nachdem er zwei Spieltage vor Rundenschluss noch mit fünf Punkten hinter Lehnerz lag.                 

Dies berechtigte zur Aufstiegsrelegation in die Regionalliga Südwest. Das Heimspiel gegen den Saarland-Vertreter FK Pirmasens endete vor 1800 Zuschauern im eigenen Stadion torlos. Die zweite Partie beim Baden-Württemberg-Vertreter Villingen-Schwenningen wurde mit einer 1:8 Niederlage allerdings zum „Waterloo“ für Alzenau. Dafür ging die Hessenliga-Torjäger-Kanone erneut nach Alzenau, denn Can Cemil Özer, erzielte seiner Rückennummer entsprechend 23 Saison-Tore. 

Ab der Saison 2018/2019 wurde unser Stadion in „Main-Echo-Arena“, umbenannt.

Der FC Bayern Alzenau startete furios in die Saison mit dem besten Start seit Jahrzehnten. Trotz riesengroßer Konkurrenz mit dem KSV Hessen Kassel, der neu gegründeten SC Barockstadt Fulda-Lehnerz, RW Hadamar und SC Waldgirmes stand Alzenau zusammen mit dem Liga-Krösus FC Gießen ganz oben in der Tabelle. Der Traum vom Wiederaufstieg in die Regionalliga wurde immer klarer.

Ein Traum wurde Wirklichkeit – die neue UBZ-Tribüne

Nach Jahren intensiver Planung konnte endlich mit dem Bau einer überdachten Haupttribüne in der Main-Echo Arena begonnen werden. Die solide Konstruktion aus Stahlbeton-Fertigteilen wurde 52 Meter lang, 6 Meter breit und 8 Meter hoch. Ein dominantes Bauwerk, das echte Stadion-Atmosphäre ausstrahlt, entstand dank relativ milder Witterung in den Monaten Januar bis April in nur 16 Wochen Bauzeit. Installiert wurden 362 Klappsitze aus der Münchner Allianz-Arena. Maßgeblichen Anteil an der Umsetzung dieses Großprojektes hatten Bau-Ingenieur Armin Franz, sowie das unermüdlich wirkende Vorstandsmitglied Karlheinz Frank. Zahlreiche freiwillige Helfer aus dem Verein ließen sich davon derart inspirieren, dass mit ihrer tatkräftigen Unterstützung in nahezu allen Gewerken die Tribüne am 4. Mai 2019 eingeweiht werden konnte. In Verbindung mit dem Hessenliga-Heimspiel gegen den FC Eddersheim konnten die Fans auf dem natürlich voll besetzten Schmuckstück mit dem Sponsor-Namen „UBZ-Tribüne“ insgesamt vier Mal Tore ihrer Bayern bejubeln (Endstand 4:1).

In einem Herzschlag-Finale, wie es kein Regisseur hätte spannender inszenieren können, holte der FC Bayern im Gießener Waldstadion den notwendigen Auswärts-Punkt in einer Weise, die allerhöchste Anerkennung verdiente: trotz deutlicher Überlegenheit mit einem Dutzend bester Einschuss-Möglichkeiten für Alzenau, führte Gießen kurz vor Schluss mit 2:0 Toren. Alzenau kam auf den allerletzten Drücker zurück, erzielte in der 89. Minute den Anschlusstreffer (Gianlucca Allessandro) und in der zweiten Minute der Nachspielzeit den 2:2 Ausgleich (Salvatore Bari). Nach dem Abpfiff Riesenfreude bei Mannschaft, Trainerteam und den zahlreichen Fans, eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt.

Der FC Bayern Alzenau wurde zum zweiten Mal hintereinander Vizemeister in der Hessenliga und stand in der Aufstiegs-Relegation zur Regionalliga Südwest.

In einer packenden Aufstiegs-Relegation zur Regionalliga Südwest spielte Bayern Alzenau am Feiertag Christi Himmelfahrt zunächst beim Rheinland-Pfalz-Saar Vizemeister SV Röchling Völklingen. Die Partie im alt ehrwürdigen Hermann-Neuberger-Stadion endete 2:2 unentschieden. Das Heimspiel gegen den Baden-Württemberg-Zweiten Stuttgarter Kickers fand sechs Tage später vor 2800 Zuschauern in der Alzenauer Main-Echo-Arena statt. Spannend bis in die Nachspielzeit hieß es am Ende 1:1. Da Stuttgart vorher zu Hause gegen Völklingen ebenfalls 1:1 spielte, zählte der FC Bayern Alzenau aufgrund seiner zwei doppelt angerechneten Auswärtstore als Relegations-Gewinner. Dementsprechend ausgelassen war das Freudenfest nach dem Schlusspfiff - zunächst aufdem grünen Rasen und später auf der Feiermeile vor dem Clubheim.

Beim FC 08 Homburg im Saarland startete der FC Bayern im Juli 2019 in seine vierte Regionalliga-Saison und entführte mit einem 2:1 Auswärtssieg die ersten drei Punkte  – ein Auftakt nach Maß. Eine Woche später im ersten Heimspiel gegen den FK Pirmasens hieß es am Ende 3:0 für die Bayern. „Wolke Sieben“ schwebte über der heimischen Arena.

Unsere Jungs schlugen sich prächtig in der fast ausnahmslos von Profi-Mannschaften geprägten Südwest-Liga. Selbst die Partie beim hohen Meisterschafts-Favoriten 1. FC Saarbrücken endete mit einer Sensation: der FC Bayern siegte als einziges Team in der gesamten Vorrunde gegen den Spitzenreiter – und das völlig verdient mit 2:0.

Der  1. November 2019 ging für die Bayern in die Fußballgeschichte ein. Bayern Alzenau durfte erstmals in seiner Vereinsgeschichte ein Punktspiel bei den Offenbacher Kickers bestreiten. Vor 6000 Zuschauern auf dem Bieberer Berg in Offenbach entführte Alzenau mit einem glatten 2:0 Auswärts-Erfolg alle drei Punkte beim großen Nachbarn.

Nach der Vorrunde in der Regionalliga Südwest belegte der FC Bayern einen ausgezeichneten siebten Platz. Der Abstand zum Tabellenfünfzehnten betrug allerdings nur sieben Punkte.

Eine Heimniederlage gegen Homburg, gefolgt von einer Auswärtspleite in Pirmasens ließen Alzenau zur Winterpause auf Platz 12 abrutschen. Zudem verabschiedete sich Trainer Angelo Barletta nach dreieinhalb erfolgreichen Jahren ausgerechnet in Richtung Kickers Offenbach.

Die „Bayern“ wurde schnell nach einem neuen Trainer fündig. Artur Lemm, bestens bekannt aus den letztjährigen Hessenliga-Partien gegen den VfB Ginsheim, übernahm das Zepter im Alzenauer Regionalliga-Team. Als Co-Trainer unterstützt in Baldassare di Gregorio.

Nun sind alle „Bayernfans“ gespannt was uns das Jubiläumsjahr 2020 so bringen wird.

Viel Spaß wünscht Euch Euer Toni