FC Bayern Alzenau

Wilke und Hodja scheiterten vom Punkt, dramatischer Pokalfight

Es war ein denkwürdiger Abend, an diesem Gründonnerstag. Ein Abend, der den Zuschauern in der MainEcho Arena kaum etwas schuldig blieb. Folgende Aufstellung bot Trainer Angelo Barletta im Pokalspiel gegen Barockstadt Fulda-Lehnerz auf:

Wolpert, Heptazeler, Pancar, Bergmann, Alexander, Cetin, Hodja, Brauburger, Fecher, Wilke, Bhatti.

Auf der Bank nahmen Kerber, Topic, Tyrokomos, Grünewald, Arslan, Milosevic und Porporis platz.

Das Spiel begann für unsere Bayern sehr vielversprechend. Maximilian Brauburger setzte sich zweikampfstark auf der rechten Angriffseite durch und flankte flach vors gegnerische Tor. Dort stand Emrecan Heptazeler goldrichtig und schoß den Ball aus kurzer Distanz, unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Dieser vielumjubelte Treffer, war der Startschuss für einen langen Fußballabend. Alzenau konnte sich mit der frühen Führung im Rücken leisten, den Gegner aus Osthessen etwas mehr kommen zu lassen. Fulda hatte dadurch mehr Ballbesitz, aber ohne echte Torgefahr auszustrahlen. Wesentlich näher war da Emrecan Heptazeler seinem zweiten Treffer an diesem Abend, aber in der 19. Minute verfehlte er das Tor nur knapp. Vorangegangen war wiederum eine starke Vorbereitung durch Maximilian Brauburger und ein Zuspiel von Lukas Fecher mit der Hacke. Nach einer halben war es dann Maximilian Brauburger selbst, der abzog. Sein Schuß löste schon so manchen Torschrei aus, touchierte aber nur den Außenpfosten. Auch die nächste, bessere Torgelegenheit hatten die Gastgeber. Dren Hodja nahm sich den Mut aus großer Distanz abzuziehen. Was zunächst harmlos aussah, wurde plötzlich zur Torgefahr als sich der Ball nur knapp über der Torlatte herabsenkte. Bei dieser Aktion verschätzte sich der Gästekeeper und hatte das Glück auf seiner Seite. Bis dahin hatten die Bayern ein deutliches Chancenplus und Fulda konnte lediglich einen echten Abschluss nach einem Freistoß verzeichnen. Den letzten beiden Torchancen konnten dann auch wieder auf der Habenseite der Bayern verbucht werden. Zunächst versuchte sich Okan Cetin mit einem Schuss in der 42. Minute und nur eine Minute später war es erneut Dren Hodja mit einem Abschluss. Beide Versuche konnten die Gäste mit Glück und Geschick, jeweils zu einer Ecke abwehren. So blieb es bei einer 1:0 Halbzeitführung, die knapp aber auch hochverdient war.

Personell unverändet kamen unsere Jungs in weiß, zurück aufs Feld. Allerdings versuchte die SG Barockstadt den Druck aufs Bayern-Tor zu erhöhen. Dies spiegelte sich auch in Torgelegenheiten wieder. In der 56. Minute hatten die Gäste eine Doppelchance. Erst rettete der Pfosten und der Nachschuss ging über den Kasten. Zwischen zwei Eckbällen in der 60. Minute, hatte Fulda eine weitere, gute Tormöglichkeit ausgelassen. Das die SG nun immer stärker wurde, sah nicht nur Alzenaus Trainer Angelo Barlette, der mit einem Doppelwechsel reagierte. Die beiden Mittefeldakteure Okan Cetin und Markus Alexander verließen das Feld und machten Platz für Danilo Milosevic und Engin Arslan. Kurz zuvor konnte sich Fabian Wolpert im Bayerngehäuse auszeichnen, als er einen Kopfball stark parierte. Die letzte halbe Stunde versprach einen echten Pokalfight. Erst mit dem Ausgleichstreffer der Gäste in der 70. Minute. Alzenau schüttelte sich aber nur kurz und hatte durch den eingewechselten Danilo Milosevic eine Kopfballchance, die aber ungenutzt blieb. So ging es in die Schlussphase mit weiteren Aufregern auf beiden Seiten. Erst hatte Fulda die Möglichkeit zu erhöhen und in der 81. Minute Emrecan Heptazeler und kurz darauf Maximilian Brauburger für unsere Farben. Fünf Minuten vor dem Ende wechselten die Bayern zum dritten Mal. Es kam Philipp Topic für Serkan Pancar, der einige Minuten zuvor für ein Foulspiel die Gelbe Karte sah. Es blieb nach 90 Minuten plus Nachspielzeit beim 1:1 und Schiedsrichter Pascal Loschke bat nach einer kurzen Pause, zur Verlängerung.

Die Extrazeit hielt dann auch ein Extra an Spannung parat. Unser Gast hat den besseren Start in die Verlängerung. Der eingewechselte Dominik Rummel brachte seine Mannschaft mit 2:1 in Front. Viel mehr passierte bis zum erneuten Seitenwechsel nicht mehr. Alzenau erhöhte nun das Risiko. Längst beorderte Coach Angelo Barletta Kapitän Marcel Wilke in die Offensive und die Bayern hatten nach 107 Minuten zwei weitere Ecken. Fünf Minuten später holte sich Fuldas Spieler Marius Löbig die gelbe Verwarnungskarte für ein Foulspiel ab. Alzenaus Nummer 10 - Dren Hodja - führte erneut diese Standardsituation aus und bediente Danilo Milosevic, der aus 5 Meter Torentfernung den Ball über die Linie köpfte. Was folgte war aufopferungsvolle Leidenschaft bis zum Schusspfiff nach 120 Minuten. Den Willen alles zu geben, honorierten nicht nur die Bayernanhänger im Jugendfanblock sondern auch die restlichen, der insgesamt 300 Zuschauer.

Wie im Pokalwettbewerb üblich, folgte als allerletzter Akt des Abends nach der Verlängerung, das Elfmeterschießen. Die Alzenauer Schützen waren schnell gefunden und Dren Hodja machte den Anfang in diesem Nervenkrimi. Er zielte in die Tormitte aber Gästekeeper Wolf blieb einfach stehen und nahm die Kugel auf. Damit war der Vorteil vorlegen zu können, dahin. Besser machte es der erste Schütze auf Fuldaer Seite, Tolga Duran. Er traf zum 0:1 im Elfmeterschießen. Nun ruhten alle Alzenauer Hoffnungen auf Kapitän Marcel Wilke, der sich die Kugel auf den Punkt legte. Was folgte war an Dramatik kaum zu überbieten. Marcel Wilke schoß plaziert und eigentlich unhaltbar für den Keeper aber die Latte verhinderte den so wichtigen Ausgleichstreffer. Als dann Marius Grösch für Barockstadt einen zweiten Treffer vom Punkt folgen lies, war mehr als eine Vorentscheidun gefallen. Zwar trafen Saher Bhatti und Philipp Topic für Alzenau, aber auch Fulda verwandelte seine beiden, folgenden Elfmeter und sicherte sich somit einen 2:4 Sieg im Elfmeterschießen.

Tore:

1:0 Emrecan Heptazeler (9.)1:1 Eric Tavares Ganime Bastos (70.)1:2 Dominik Rummel (99.)2:2 Danilo Milosevic (113.)

Elfmeterschießen:

X    Dren Hodja0:1 Tolga DuranX    Marcel Wilke0:2 Marius Grösch1:2 Saher Bhatti1:3 Kevin Hillmann2:3 Philipp Topic2:4 Eric Tavares Ganime Bastos

Es war sicherlich eine der besseren Spiele in dieser Saison für unser Team. Dennoch reichte es nicht um erneut ins Halbfinale des Hessenpokals einzuziehen. Die Treffsicherheit vom Punkt brachte Fulda auf die Siegerstraße und in die Vorschlussrunde gegen Steinbach-Haiger. Für Bayern Alzenau geht es in nur vier Tagen im kleineren, aber nicht unanttraktiveren Kreispokalwettbewerb weiter. Im Nachbarschaftsderby am Ostermontag beim SV Bernbach, geht es darum den Weg in den Hessenpokal 2022/2023 zu ebnen, um erneut einen Pokalabend der Extraklasse in der MainEcho Arena feiern zu dürfen.

Bilder zum Spiel