Bericht zur Tandem Young Coach Ausbildung 2025 in Bremen
Die Tandem Young Coach Ausbildung ist Teil eines internationalen Ausbildungsprogramms, das seit über 13 Jahren durchgeführt wird. Es wird von der Scort Foundation, einer gemeinnützigen und unabhängigen Stiftung mit Sitz in Basel in der Schweiz, organisiert. Die Scort Foundation ist Initiatorin der Football Club Social Alliance, einem Netzwerk europäischer Profifußballvereine, das sich gemeinsam für benachteiligte Kinder und Jugendliche engagiert. Ziel ist es, durch Fußball soziale Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Strukturen vor Ort aufzubauen.
Ein zentraler Bestandteil dieses Engagements ist die Ausbildung sogenannter Young Coaches – junger Menschen mit und ohne Behinderung, die sich in ihrer Region für Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf engagieren möchten. Die Tandemausbildung verfolgt dabei ein inklusives Konzept: Jeweils ein Mensch mit Behinderung (der Young Coach) und eine Person ohne Behinderung bilden gemeinsam ein Team, ein sogenanntes Tandem. Beide werden in Theorie und Praxis geschult und lernen voneinander im partnerschaftlichen Miteinander.
Die Ausbildung 2025 fand vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 im Lidice-Haus in Bremen statt. Die Bedingungen vor Ort waren ideal: gut ausgestattete Seminarräume, eine hervorragende sportliche Infrastruktur und ein inklusives Umfeld ermöglichten eine intensive und erfolgreiche Ausbildungswoche. Organisiert wurde das Ganze von der Scort Foundation und der Football Club Social Alliance, unterstützt von der DFL Stiftung und der DFB Stiftung Sepp Herberger. Als Gastgeber agierte der SV Werder Bremen, unterstützt durch Trainerinnen und Trainer von Bayer Leverkusen, dem FC Schalke 04 und Werder Bremen.
Ich selbst war als Tandempartner Teil des Programms und durfte gemeinsam mit meinem Young Coach Ivo an der Ausbildung teilnehmen. In dieser Woche standen sowohl fachliche Inhalte als auch persönliche Weiterentwicklung im Mittelpunkt. Die Ausbildung umfasste einen praxisorientierten Teil, in dem wir neue Trainingsmethoden kennenlernten und diese direkt anwenden konnten.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Sensibilisierung für verschiedene Behinderungsformen, etwa im Bereich des Blindenfußballs, Gehörlosenfußballs sowie im Umgang mit Menschen mit körperlicher oder kognitiver Beeinträchtigung. Die Vielfalt der Teilnehmenden und Perspektiven machte die Woche besonders lehrreich.
Zentrales Element der praktischen Ausbildung war die schrittweise Erarbeitung eines vollständigen Trainingsaufbaus: Beginnend mit einer Begrüßung, über zwei Aufwärmprogramme, zwei Hauptteile bis hin zu zwei Spielformen. Dieser Trainingsablauf wurde im Laufe der Woche kontinuierlich angepasst und verbessert mit dem Ziel, ein strukturiertes und inklusives Fußballtraining zu gestalten. Die finale Präsentation dieses Trainings war gleichzeitig die praktische Abschlussprüfung der Ausbildung.
Nach diesen intensiven Tagen lässt sich festhalten, dass Ivo, mein Young Coach, eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt hat. Er war von Anfang an motiviert, offen und lernbereit und hat sich mit jedem Tag sicherer in seiner Rolle bewegt. Ich traue ihm absolut zu, künftig als Trainerassistent aktiv zu werden, und bin überzeugt, dass er perspektivisch sogar eigene Trainingseinheiten anleiten kann. Seine Leistung in dieser Woche hat mich sehr beeindruckt.
Ein großer Dank gilt dem gesamten Organisationsteam:
An Werder Bremen als Gastgeber für die großartige Begleitung und die sportliche Infrastruktur,
an die Scort Foundation und die Football Club Social Alliance für die professionelle Durchführung,
an die DFL Stiftung, die diese Ausbildung überhaupt erst möglich gemacht hat,
an die Instruktorinnen und Instruktoren der teilnehmenden Vereine – insbesondere von Leverkusen, Schalke und Werder Bremen –
und an das Lidice-Haus für die fantastische Verpflegung und die angenehme Atmosphäre während der Woche.
Trotz der hohen Zahl an Bewerbungen in diesem Jahr hatten wir das große Glück, Teil dieser besonderen Ausbildung zu sein.
Mit vielen neuen Eindrücken, Impulsen und einem gestärkten Inklusionsverständnis gehen wir nun voller Motivation in die kommenden Trainingseinheiten beim FC Bayern Alzenau 3 und freuen uns auf die weitere inklusive Entwicklung und Zusammenarbeit.
Sven Heinl.